Die gängigste und grundlegendste im Antrieb integrierte Sicherheitsfunktion ist die Safety Torque Off (STO). Diese wird auch „ungesteuertes Stillsetzen“ genannt und ist eine Funktion, die zu einer sofortigen Unterbrechung der Energiezufuhr zu den Antriebselementen führt. Er entspricht der Stoppkategorie 0 nach EN 60204-1 und kann nach der Abschaltung kein Drehmoment mehr erzeugen. Auch der Antrieb kann kein Bremsmoment mehr erzeugen und die Bremsung muss durch gesonderte Maßnahmen wie eine mechanische Bremse erfolgen, damit kein unerwünschter Nachlauf oder Überschreiten von Endlagern erfolgt. Die Sicherheitsfunktion STO stellt die Grundlage aller anderen Sicherheitsfunktionen, wie zum Beispiel SS1, SS2 oder auch SOS dar. Sie ist die Implementierung des Ruhestromprinzips und wird immer im Fehlerfall eingenommen.

Sofort nach der STO-Aktivierung wird der Antrieb drehmomentfrei gesetzt und die Achse läuft aus bis Geschwindigkeit Null erreicht ist.

Die Sicherheitsfunktion (STO) wird sofort bei der Anforderung ausgeführt. STO kann angefordert werden, indem das Signal an Eingang S_STO_Request auf SAFEFALSE gesteuert wird oder über die festverdrahtete Verbindung. Der drehmomentfreie Zustand des Antriebs wird angezeigt, indem der Bausteinausgang S_STO_SafetyActive auf SAFETRUE gesteuert wird. Nach dem Anzeigen der aktiven STO-Funktion läuft die Achse aus. Die Auslaufzeit hängt von den physikalischen Eigenschaften ab, wie zum Beispiel Gewicht, Drehmoment oder auch die Reibung.

Die Konstruktion einer Maschine ist oft eine Gratwanderung zwischen möglichst geringen Kosten und hoher Sicherheit. Wichtig dabei ist die potenziellen Gefahren möglichst gering zu halten. Die Maschinenrichtlinien und die damit verknüpften Sicherheitsnormen geben definierte und verbindliche Regeln für die Gefahrenanalyse und -reduktion vor. Typische Anwendungsgebiete sind die STO von Umrichtern, Abschalten über Leistungsschütze oder Hauptschalter mit Notaus-Funktion, Momenttrennung mit einer Kupplung.